Das Spektrum der Fassadenfarben

Veröffentlicht am 2. April 2014

von Jens Armenat

Schutz und Gestaltung für die Außenhaut des Hauses

Fassadenfarben

Fassadenfarben dienen nicht nur der Optik, sondern auch dem Schutz des Mauerwerks.
Foto: djd/CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH

(djd/pt). Ein neuer Fassadenanstrich bestimmt nicht nur das Aussehen eines Hauses, er erfüllt auch wichtige Funktionen, die das Mauerwerk vor Feuchtigkeit, Luftschadstoffen und Verschmutzung schützen sollen. Bei der Auswahl der Fassadenbeschichtung spielen neben dem Untergrund und der Bewitterung der Flächen die bauphysikalischen Eigenschaften der Farbe eine gewichtige Rolle. Diese werden entscheidend vom eingesetzten Bindemittel – Kunststoffdispersion, Silikat oder Siliconharz – beeinflusst. Ein Überblick über die gebräuchlichsten Fassadenfarbtypen stellt ihre wesentlichen Eigenschaften und Einsatzgebiete vor.

Reinacrylat-Farben

In der Gruppe der Dispersionsfarben gelten Reinacrylat-Farben – wie etwa „Amphibolin“ – als technische Spitzenleistung. Sie erfüllen die Anforderungen, die an moderne Farbanstriche gestellt werden. Ihr Bindemittel ist ein 100-prozentiges Reinacrylat, das durch einen Nassadhäsionspromoter für eine hohe Haftfestigkeit auf fast allen bauüblichen Untergründen sorgt. Diese Anstriche eignen sich für glatte und fein strukturierte Flächen, sind wetterbeständig, schlagregendicht, wasserabweisend und haben eine hohe Schutzwirkung gegen aggressive Luftschadstoffe.

Siliconharz-Farben

Volltonfarben - Fassadenfarbe

Mit Volltonfarben der gleichen Bindemittelbasis lassen sich Fassadenfarben individuell abtönen.
Foto: djd/CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH

Fassadenfarben mit Siliconharz-Bindemittel kombinieren die Vorteile bewährter Dispersionsfarben und klassischer Silikatfarben. Sie besitzen eine mineralische Grundstruktur, sind nicht filmbildend und erzielen mineralmatte, kalkfarbenähnliche Oberflächen, die sie auch für den Einsatz auf denkmalgeschützten Bauten und kalkreichen Putzen prädestinieren. Beschichtungen – wie beispielsweise „AmphiSilan“ – sind spannungsarm, mikroporös und nicht thermoplastisch. Siliconharz-Anstriche mit Nano-Quarz-Gitter-Technologie ergeben durch ihre untrennbare Kombination aus organischen und silikatischen Teilchen mineralharte Oberflächen, die verschmutzungsresistent sind. Siliconharz-Farben haben eine Feuchtigkeit abstoßende Wirkung, ohne dass dabei die Wasserdampfdurchlässigkeit behindert wird. Durch das Verwenden spezieller Pigmente und Pigment-Füllstoff-Kombinationen wird zudem erreicht, dass organische Ablagerungen abgebaut werden, so dass die Fassade langfristig sauber bleibt.

Kombination von Bindemitteln

Fassadenfarben wie beispielsweise „Muresko“ bieten durch die Kombination von Siliconharz und Reinacrylat-Dispersion einen hochwertigen Regenschutz, der für Fassadenbeschichtungen wichtig ist. Zugleich sind diese Anstrichmittel in hohem Maße wasserdampfdurchlässig. Darüber hinaus ermöglichen diese Produkte eine große Farbtonauswahl bei hoher Farbtonstabilität.

Silikatfarben

Für diffusionsoffene, mineralische Fassadenanstriche eignen sich Beschichtungsstoffe auf Dispersions-Silikatbasis. Sie besitzen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen saure Luftschadstoffe und sind für die Renovierung von Altbauten, historischen Gebäuden, Wärmedämmputzen oder Kalksandstein-Sichtmauerwerk besonders gut geeignet. Durch das Bindemittel Kaliwasserglas gehen diese Werkstoffe eine chemische Verbindung mit den Untergründen ein, die als „Verkieselung“ bezeichnet wird. Dispersions-Silikat-Fassadenfarben, wie etwa „Sylitol“, gibt es auch als Egalisationsfarbe oder als füllende Anstriche, mit denen sich durch ihre stärker verschlämmende Einstellung sogar Schwundrisse überarbeiten lassen.

Farbtonvielfalt

Die vorgestellten Farbtypen sind allesamt wasserverdünnbar, umweltschonend und geruchsarm. Sie lassen sich mit Volltonfarben der gleichen Bindemittelbasis selbst oder im Farbenfachhandel auf speziellen Mischstationen (ColorExpress) abtönen. Bei der Farbtonauswahl sollte auf eine hoch farbtonstabile Gestaltung geachtet werden. Farbtöne und Produkte werden entsprechend ihrer Beständigkeit in Gruppen eingeteilt, wobei die Einstufung nach A1 die höchstmögliche Sicherheit bietet. Weitere Informationen gibt es unter www.caparol.de.